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Auf den Spuren der Reformation

Bischof Dr. Markus Dröge besucht auf Initiative der Ahrweiler Freiheiter Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Erzieher

Bad Neuenahr. Ein Bischof ist an der BBS des Landkreises nicht alle Tage zu Gast. Und so kann es nicht verwundern dass das Auditorium der BBS bis auf den letzten Platz mit Schülerinnen und Schülern der Fachschule für Erzieher gefüllt ist. Im Rahmen der Ahrweiler Freiheitswochen spricht der ehemalige Koblenzer Superintendent und jetzige Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Dr. Markus Dröge, zu den Schülerinnen und Schülern über die Reformation und deren Bedeutung für die moderne Gesellschaft. Gleich zu Beginn macht er deutlich, dass die Freiheitswochen einen passende Folie für die Lehren Luthers darstellen. Rede der doch in seiner 1520 erschienen Schrift "Von der Freiheit eines Christenmenschen“, einer reformatorischen Bedeutung des Freiheitsbegriffes das Wort: Freiheit von weltlichen und kirchlichen Autoritäten auf der einen Seite, verpflichtet „nur“ Gott und dem eigenen Gewissen, und Freiheit für den Mitmenschen im Sinne christlicher Nächstenliebe auf der anderen Seite.

 

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Diese Freiheit sei für Christen, so Dröge, die Verpflichtung für eine freie, gerechte und tolerante Gesellschaft einzutreten.

Mit Verweisen auf vielfältige aktuelle Bezüge erläutert Bischof Dröge die zentralen Punkte der Reformation und macht sie auf diese Weise für die angehenden Erzieher anschaulich und nachvollziehbar.
Die ausgrenzende Politik bestimmter Parteien etwa, die das christliche Abendland zu verteidigen vorgeben, sei mit dem Geist der Bergpredigt in keinster Weise in Einklang zu bringen. Die Person Jesu Christi verpflichte zum Handeln aus dem Geiste Jesu (solus Christus).

Das menschliche Leben als Geschenk Gottes impliziere seine Würde (sola gratia, allein aus Gnade).
Die zentrale Bedeutung des gesprochenen Wortes (solo verbo) und der permanente Rückbezug auf die Bibel (sola scriptura) seien reformatorische Grundpfeiler, die ein Leben aus dem Glauben ermöglichten. "Alleine der Glaube" (sola fide) ermögliche ein Leben ohne Angst, selbstbewusst, aber nicht selbstgerecht, fähig zum friedvollen, gelingendes menschliches Leben im Blick habenden, Dialog, auch und gerade mit Menschen anderer religiöser Überzeugungen.

Der interreligiöse Dialog und die christliche Ökumene seien gleichsam Folgen dieses reformatorischen Selbstverständnisses.
Angesichts zunehmender weltweiter Instrumentalisierung von Religion für (politische) Machtinteressen, in Anbetracht des immer größer werdenden Unterschieds zwischen Arm und Reich, der Gefährdung der Schöpfung, zunehmender weltweiter populistischer und nationalistischer Tendenzen und der Zunahme fundamentalistischer Bestrebungen auch innerhalb des Christentums, gelte es "die Freiheit eines Christenmenschen"  und die reformatorischen Ideen Luthers zu nutzen, um Gerechtigkeit, Freiheit, Solidarität, Versöhnung und Frieden weltweit zu fördern.

In der anschließenden Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern bricht Dröge einen Lanze für den konfessionellen Religionsunterricht, was einen islamischen Religionsunterricht einschließe. Es hebt das Gemeinsame aller Weltreligionen hervor und ihre gemeinsame Verantwortung für eine friedliche Welt. In diesem Zusammenhang spricht Dröge auch das in Berlin geplante „Haus der Religionen“ an, welches im Falle des Erfolges zu einem weltweiten Leuchtturm des interreligiösen Dialogs werden könnte. In diesem Zusammenhang wird besonders von den Schülerinnen und Schülern das Gemeinsame der monotheistischen Weltreligionen immer wieder betont.

Und auch Ghazel Wahisi, Mitveranstalterin der Ahrweiler Freiheitswochen und selbst gläubige Muslima, hebt diesen im Kern friedensstiftenden Gedanken der Weltreligionen hervor. Der islamistische Terror sei die Verkehrung der eigentlichen Botschaft des Islam in ihr Gegenteil, geschuldet unter anderem der Entwurzelung vieler junge Muslime, die weit weniger von ihrer Religion wissen als sie vorgeben.

Zum Schluss obliegt es der Leiterin der Fachkonferenz „Pädagogik“, Oberstudienrätin Gabi Weier, sich bei den Freiheitern, vertreten durch Ghazel Wahisi und Wolfgang Grambs, den beteiligten Lehrkräften, Uschi Grohe und Michael Bonn, den engagierten Schülerinnen und Schülern, vor allem aber bei Bischof Dröge für sein Kommen, seinen interessanten Vortrag und seine Bereitschaft mit den angehenden Erziehern in einen Dialog zu treten, zu bedanken. „Ein solch im besten Sinne nahbarer Bischof, macht deutlich, dass Kirche, vieler Vorurteile zum Trotz, immer noch oder wieder nahe bei den Menschen ist.“

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Michael Sauer-Beus für bbs-ahrweiler.de

 

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titel broschuere 2019

3. Auflage, Februar 2019

 

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