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Ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft stand das Projekt unter der Leitung von Anna Wein-Miller, Lehrerin an der  berufsbildenden Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler. Vergangene Woche hatten die Schüler der Klasse 16b des Beruflichen Gymnasiums für Umwelttechnik mit Lehrerin Anna Wein-Miller und ihrer Kollegin Andrea Aach-Gries die Chance, an einem Austauschprojekt mit Schülern des Lycée Mathias aus Chalon sur Saône in  Burgund, Frankreich, teilzunehmen.

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Montag: Die Spannung war enorm! Die Schüler der 16b konnten es am Nachmittag kaum noch erwarten ihre französischen Gäste zu treffen. Nun war es also so weit! Die Gäste konnten kommen! Der Tisch in der Mensa war mit Kaffee, Kuchen und Brötchen gedeckt, damit sich die Reisenden nach einer langen und anstrengenden Fahrt auch ausreichend stärken konnten. Danke, liebe Frau Zilles aus der Hauswirtschaft! Begrüßt wurde die französische Gruppe mit ihren Lehrerinnen Isabelle Duployer und Catherine Denis durch die Schulleitung. Herr Gerd Larscheid betonte die Bedeutung internationaler Begegnungen und verwies auf die positiven Erfahrungen seiner eigenen Kinder. Es dauerte ein Weilchen, bis alle Französinnen den richtigen Partner oder die richtige Partnerin gefunden hatten! Der einzige Junge war schnell untergebracht. Nach der Aufteilung der französischen Schüler in ihre Gastfamilien verabschiedeten wir uns und fuhren nach Hause, um am nächsten Tag wieder fit zu sein, denn das Programme ließ keine Lücke und auch keine Wünsche übrig! In voller Vorfreude auf einen aufregenden Tag trafen wir uns am nächsten Morgen wieder am Bus an der Schule und dann ging es auch schon los, mit dem französischen Bus in Richtung Bonn.

Das Programm von Lehrerin Anna Wein-Miller war gut gewählt, gerade jetzt, wo die Europäische Union vor einer Zerreißprobe steht und der internationale Zusammenhalt der Länder mehr gefragt ist denn je. Unser Ziel war der Europa-Punkt Bonn, Vertretung der Europäischen Kommission, in welchem wir zwei Vormittage zu Gast waren. Empfangen wurden wir dort von Moritz Bartsch, Nicolas Heger und Nils Kerstan, sog. Young European Professionals (YEPs), die  mit uns einen Workshop zur Bedeutung der Europäischen Union in der heutigen Zeit sowie in der Zukunft durchführten.  Vielleicht interessiert es zu erfahren, dass die YEPs kaum älter als wir waren, Studenten, die zu Europa-Experten ausgebildet wurden, um ihr Wissen an „Gleichaltrige“ weiterzugeben.
Über eines waren sich die französischen und deutschen Schüler im Workshop einig: Die EU ist eine wichtige Errungenschaft, um die es sich zu kämpfen lohnt und die unbedingt weiter bestehen bleiben muss für die Zukunft der europäischen Länder! Und in einem weiteren Punkt waren sie sich einig: Rechtsextremistische Parteien und Personen wie Marine Le Pen und Frauke Petry sind eine Bedrohung für den Sozialstaat und die Europäische Union.

Am Nachmittag ging es weiter zum Bonner Rathaus, wo auf der historischen Freitreppe, Symbol des deutsch französischen Freundschaftsvertrages zwischen den Staatsmännern Adenauer und De Gaulle, ein Gruppenfoto geschossen wurde.   Daraufhin zeigten wir den Gastschülern auf eigene Hand die Stadt Bonn. Am Abend ging es, nach einem kleinen Einkaufsrausch in der Haribo-Fabrik, mit dem Bus nach Bad Neuenahr zurück. 

Die Gastschüler waren ganz angetan vom Bonner Regierungsviertel, dem Rhein und der Drachenfels Burg. Bei einem gemütlichen Abend in Bad Neuenahr brach das Eis zwischen uns und unseren Gästen dann endgültig. Gegen 10 Uhr trennte sich die deutsch-französische Gruppe und es ging nach einem gelungenen Tag müde aber glücklich nachhause.
Der nächste Tag begann früh, wieder mit der Fahrt zum Bonner Europapunkt, wo der Workshop „Europäische Werte“ des vorigen Tages weitergeführt wurde. Empfangen wurden wir dieses Mal von Andreas Christ, Politologe und Büroleiter im Europapunkt Bonn. Diesmal bestand die Aufgabe darin sich zu überlegen, vor welche Probleme und Zerreißproben die Europäische Union in Zukunft gestellt werden könnte und Lösungen für jene Probleme zu entwickeln. So konstruierten wir Fallout-Szenarien für die EU, um anschließend nach Lösungen zu suchen, welche derartige Szenarien nachhaltig verhindern könnten.

Am Nachmittag ging es dann weiter nach Köln.

Der Köln-Besuch begann mit einer Führung im Leopold Dahlem Haus, einem NS-Dokumentationszentrum, das während des NS-Regimes als örtliche Gestapo-Dienststelle diente. Es wirkt erschreckend, ja schon fast unwirklich, wenn einem an solch einem Ort deutlich gemacht wird, welche Missstände damals herrschten und welcher grausamen Willkür die Menschen ausgesetzt waren. Umso deutlicher wurde uns allen, wie wichtig eine Zusammenarbeit, auch auf internationaler Ebene wie im Falle des europäischen Bündnisses ist!
Danach zeigten wir den Austauschschülern in eigener Initiative die Stadt Köln.
Besonders gut gefiel ihnen, wie sollte es auch anders sein, der Kölner Dom!

Am späten Abend trafen wir dann todmüde und vollkommen erschöpft wieder in der Heimat ein.
Der nächste Tag war ein ganz besonderer! Wir trafen uns wie immer morgens an der Schule. Doch dieses Mal war der Tagesablauf etwas anders als an den vorherigen Tagen. Mit dem Jugendoffizier Hauptmann Daniel Beck ging es im Bundeswehr-Bus zum ersten Sitz des Bundesministeriums der Verteidigung in Bonn. Schon die Ankunft am Bonner Hardtberg war spannend! Wie würde es dann erst drinnen werden? Als wir am Besucherzentrum ankamen, wurden wir bereits von zwei Marine-Offizieren, vom französisch sprechenden Kapitänleutnant Moritz G. J. Brake und Herrn Seekadett Ferdinand Straetmans erwartet. Es folgte für ein zweistündiges sicherheitspolitisches Seminar, jeweils  in Deutsch und Französisch. Wir erfuhren viel über die Gründung der Bundeswehr durch Konrad Adenauer, über deren Aufgaben, ihre Einbindung in das Sicherheitsbündnis der NATO sowie ihre Aufgabenschwerpunkte im Laufe der jüngsten Geschichte. Auch eine Aufklärung über das Wettrüsten und das gefährliche Potenzial des Besitzes von Atomwaffen erfuhren wir. Ein Blick auf die vielen Krisenherde in der Welt und die Erläuterung wirtschaftlicher sowie geopolitischer Zusammenhänge machte deutlich, wir wichtig  das Bündnis der Vereinten Nationen (UNO) für die ganze Welt ist, was sie tatsächlich vermag und was sie aufgrund eines Vetorechts nicht leisten kann.

Die UNO ist die Organisation der Vereinten Nationen, mit Hauptsitz in New York, sie zählt 193 Mitgliedsstaaten und somit auch 193 Vertreter. Die UNO besitzt einen übergeordneten Rat. Der UN-Rat besteht aus fünf ständigen Mitgliedern: Frankreich, Russland, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika und die Volksrepublik China. Die genannten Staaten zählen rein zufällig zu den offiziellen Atomächten! Hinzu kommen 10 nichtständige Mitglieder, die jährlich wechseln.
In einer Diskussionsrunde konnten wir abschließend unsere Fragen klären und Meinungen austauschen.
Nach diesen sehr lehrreichen Stunden ging es dann ins Offizierscasino zum Mittagessen. Gestärkt und mit vollem Magen verließen wir das weiträumige Gelände des Verteidigungsministeriums, um das Haus der Geschichte in Bonn zu besuchen.
Dort nahmen wir an zweisprachigen Führungen zur deutschen Nachkriegsgeschichte teil, doch wirklich spannend war das Stück Mondgestein, das von der NASA dort ausgestellt wird.

Besonders aufregend für uns und die französischen Gäste war, dass sich das WCCB World Conference Center Bonn, in dem an diesem Tag der G20-Gipfel der Außenminister stattfand, in unmittelbarer Nähe zum Haus der Geschichte befindet. Wir hatten ungehinderten Blick auf die Straßensperren und die gepanzerten Polizeikolonnen.

Am Abend, als wir uns wieder in der Schule einfanden, war es leider schon soweit, sich wieder von den französischen Freunden zu verabschieden. Der letzte Abend vor der Abreise der Gäste wurde gebührend in ausgelassener Stimmung mit einem Grillfest gefeiert, das nicht zuletzt durch die Hilfe aller beteiligten Eltern ein voller Erfolg wurde! Ja und dann? Nun war er leider da, der Freitagmorgen und somit auch die Stunde des Abschiedes. Die französischen Gästen machten sich auf den Nachhauseweg! Und sie fehlten uns sofort! Wir waren Freunde geworden! Ein kleiner Trost blieb uns: Bereits in einem Monat geht es für uns nach Frankreich. Doch eine Sache, die uns in dieser Woche des Zusammenseins besonders prägte, möchte ich zuletzt noch erwähnen: Trotz einer anderen Nationalität sind unsere französischen Freunde gar nicht so anders als wir auch!

Lukas Frings
Bad Neuenahr, 19.02.2017

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