Metall-Auszubildende des dritten Lehrjahres der BBS des Landkreises zu Gast bei der Firma „Jos. Schneider Optische Werke GmbH“ in Bad Kreuznach.
Bad Kreuznach. Kreisstadt. Die Landskrone, im Volksmund auch Gimmiger Berg oder Gymmicher Kupp genannt, ist eine etwa 270 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Erhebung im sog. Mittelrheingebiet. Von hier aus genießt man eine herrliche Aussicht über die gesamte Region. Glücklich kann sich der Wandersmann schätzen, welcher nach gelungenem, schweißtreibenden Aufstieg und eingenommener Brotzeit, sein Fernglas zücken und die Intensität des Ausblicks noch um ein Vielfaches steigern kann. Aber, Hand aufs Herz: „Welcher Wanderer oder Spaziergänger hat schon immer ein Fernglas dabei?“ Nach Erfahrungen des Autors gehören just Ferngläser zu ebenjenen Utensilien, die man gerne mal vergisst, etwa weil man sie gerade verlegt hat oder ihr Gewicht angesichts eines strapaziösen Aufstiegs scheut. Das hier geschilderte Dilemma wird es mit Blick auf die Landskrone in Bälde nicht mehr geben. Den Metall-Azubis des dritten Lehrjahres der BBS sei Dank, arbeiten sie doch seit geraumer Zeit zusammen mit ihren verantwortlichen Lehrern, Holger Waldecker und Guido Höfer an der Konstruktion eines stabilen, qualitativ, hochwertigen Fernrohres für den Aussichtspunkt Landskrone. Um die Intensität der dortigen Aussicht zu steigern kommt der Optik eines solchen Fernrohrs eine entscheidende Bedeutung zu. Um so mehr freuten sich die angehenden Metaller und die Verantwortlichen der BBS darüber, dass sie das weltweit bekannte Unternehmen „Jos. Schneider Optische Werke GmbH“ aus Bad Kreuznach für eine Zusammenarbeit gewinnen konnten.
Und so wunderte es nicht, als sich am 07. April 2016 die sog. „Projektgruppe Fernrohr“ der BBS, bestehend aus Schülern des dritten Ausbildungsjahres zusammen mit ihrem Klassenleiter, Holger Waldecker, und dem für die schulischen Werkstattarbeiten verantwortlichen Lehrer, Guido Höfer, auf den Weg nach Bad Kreuznach machte um die Schneider-Werke zu besichtigen und Einblicke in deren Betriebs-und Arbeitsabläufe zu erhalten.
Nach einem freundlichen Empfang durch Vertreter des Unternehmens und einer kurzen Präsentation des „Projekts Fernrohr“ durch die mitgereisten Schüler, hielten zwei Auszubildende der Schneider-Werke einen Vortrag über ihre Arbeit auf dem Gebiet der Optik. Ihre Ausführungen wurden von den Gästen, zu denen auch der mit angereiste Oberinnungsmeister der Metallhandwerkerinnung des Ahrkreises, Bernd Klein, gehörte, mit großem Interesse aufgenommen. Ein intensiver und anregender Gedankenaustausch folgte, bei dem die Arbeitsergebnisse der Projektgruppe nicht nur ausführlich besprochen, sondern, wie die Metaller aus dem Ahrkreis nicht ohne Stolz feststellten, durch Mitarbeiter des Unternehmens auch in besonderes Weise gewürdigt wurden. Werkseitige Anregungen für ihre künftige Arbeit nahmen die angehenden Metaller dankbar entgegen.
Eine ausführlichen Demonstration über den Aufbau eines modernen Fernrohrs vermittelte den Gästen aus dem Ahrtal, dass und welche verschiedenartigen Linsen erforderlich sind, um ein preiswertes und dennoch qualitativ hochwertiges Fernrohr herzustellen.
Dabei hatten alle Projektbeteiligten auch den Bestimmungsort des Fernohrs vor Augen, die Landskrone bei Heppingen, weshalb es, neben einer guten Optik, auch darum gehen muss eine Konstruktionsart zu finden, welche Optik und Mechanik des Fernrohrs mit den besonderen Anforderungen des Ortes, Wind, Wetter und möglicher Vandalismus, in Einklang bringt.
Zum Abschluss dieses spannenden und lehrreichen Tages führte der Ausbildungsleiter der Schneider-Werke, Ingo Hettwer, seine Gäste durch die optische Abteilung. Dabei erhielten einige der mitgereisten Schüler die Gelegenheit in die praktische Arbeit eingebunden zu werden, indem ihnen ermöglicht wurde Linsen für die Feinoptik zu polieren.
Für die „Projektgruppe Fernrohr“ ist es vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung, dass sich der Entwicklungsleiter der optischen Abteilung, Dr. Ralf Mayer bereit erklärte der Projektgruppe auch zukünftig fachlich beratend zur Seite zu stehen und ihnen die für Ihre Arbeit notwendigen optischen Hochleistungs-Linsen zur Verfügung zu stellen.
Die Vertreter der BBS zeigten sich begeistert: „Unglaublich, wie man uns hier aufgenommen hat, so ein Metallauszubildender stellvertretend. Und Holger Waldecker ergänzt: „Über das leckerer Mittagsmahl, die fachliche Beratung, die Zeit die man sich für uns genommen hat bis hin zur Bereitstellung der Linsen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Und wir als Vertreter der BBS wissen dies zu schätzen. Wir bedanken uns, so Waldecker weiter, „für die sehr offene und kooperative Haltung der Firma Jos. Schneider Optische Werke gegenüber diesem ganz besonderen Schülerprojekt und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.“
Tobias Hebling BS.ME13b der BBS-Ahrweiler, Michael Sauer-Beus
