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Exportschlager „Duales Ausbildungssystem“

Oktober 2018

Eine hochrangige Delegation aus Rumänien zu Gast an der BBS des Landkreises

Kreisstadt. Die deutsche Bildungslandschaft ist vielfältig, komplex und zumindest für Außenstehende nicht einfach zu durchschauen. Dies hängt nicht zuletzt mit den föderalen Strukturen des Bildungswesens zusammen. Bildung ist nicht nur, aber zuvorderst, Ländersache. Ein Umstand, der einem spätestens dann bewusst wird, wenn man etwa von einem Bundesland in ein anderes umzieht und sich von daher genötigt sieht die Schule zu wechseln, etwa als Lehrer, aber noch viel mehr als Schülerin oder Schüler.

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Weitere Fotos von dem spannenden Vormittag >>>

 

Innerhalb des deutschen Bildungssystems gibt es allerdings einen Bereich, der unter Experten weltweit große Beachtung findet und dessen Organisation und Implementierung aller Orten als vorbildhaft wahrgenommen wird: Das duale System der Berufsausbildung: Die Verzahnung zwischen Lernen in der betrieblichen Praxis und theoretischer Fundierung in der Berufsschule. Diese fußt nicht zuletzt auf einer guten Zusammenarbeit zwischen Schule und Ausbildungsbetrieben. Und auch wenn es in regelmäßigen Abständen Diskussionen darüber gibt/gegeben haben mag, wie diese Dualität in der Praxis gestaltet werden könne (ein oder zwei Berufsschultage?), so sind sich im Zweifelsfall alle Beteiligten einig: Das duale Ausbildungssystem funktioniert vorbildlich und hat über die Jahre mit dazu beigetragen, den deutschen Wirtschaftsmotor brummen zu lassen.

Als eine der führenden Exportnationen ist Deutschland auf qualifizierten, gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen und der Erfolg gibt diesem Modell, ebenso wie die im internationalen Vergleich äußerst niedrige Jugendarbeitslosigkeit, zweifelsohne Recht.

Es mag also nicht wundern, dass die Art und Weise, wie Berufsausbildung in Deutschland organisiert ist, im europäischen wie außereuropäischen Ausland auf neugieriges Interesse stößt. Davon konnte man sich Mitte Oktober an der BBS des Landkreises in realiter überzeugen. Eine elfköpfige rumänische Delegation, aus Bildungsexperten, Politikern sowie Vertretern der politischen Institutionen, besuchte auf Einladung des Auswärtigen Amtes die BBS des Landkreises. Die Delegation wurde begleitet von Nicolas Nordt und Jörg Silbermann, Mitarbeiter des Goethe Instituts, Bonn, sowie einer Dolmetscherin und einem Angehörigen der Deutschen Botschaft in Rumänien.
Hoher Besuch also, den zu begrüßen für Schulleiterin Gundi Kontakis eine besondere Ehre war. Ziel des Besuches war es sich mit der Praxis des Dualen Berufsausbildungssystem vertraut zu machen und Anregungen für die Neustrukturierung und Weiterentwicklung des rumänischen Bildungswesens zu gewinnen.
Es oblag OStR Holger Waldecker und StD Joachim Willemsen, die rumänische Delegation mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen, sie über den Tag zu begleiten und ihnen an ausgewählten Klassen, Bereichen und Projekten den Mehrwert des dualen Systems zu verdeutlichen.
Dabei ging es zunächst darum, den Gästen einen Überblick über das duale Berufsausbildungssystem, dessen Rahmenbedingungen sowie Ablauf und Gestaltung der dualen Berufsausbildung zu verschaffen.
Es galt zu verdeutlichen, dass dieses System nicht zuletzt Freiräume für eigene Akzente und Schwerpunktsetzungen an den Berufsschulen schafft, vor allem dann, wenn Schule und dualer Partner vertrauensvoll und vorurteilsfrei zusammenarbeiten.
Vor diesem Hintergrund informierte Waldecker über das von Seiten des Fachbereich Metalltechnik entwickelte Ausbildungskonzept „Ausbildung+“. Dieses beschreibt, wie eine intensivere Verknüpfung zwischen betrieblichen Anforderungen und theoretischen Ausbildungsinhalten anhand von praxisnahen Projekten geschehen kann.
Projekte, die über den „normalen Berufsschulalltag“ hinausgehen, mit dem Ziel einer noch intensiveren Verzahnung von Theorie und Praxis und eines hohen Kompetenzzuwachses auf Seiten der Auszubildenden.
„Dazu, so führte Waldecker aus, „ist eine gute Kooperation zwischen Ausbildungsbetrieben und Schule unerlässlich. Jenseits aller gesetzlichen Vorgaben und bürokratischen Rahmenbedingungen suchen wir das vertrauensvolle Gespräch mit den dualen Partnern. Kommunikation ist der Schlüssel.“
Zur Veranschaulichung erhielten die Gäste einen Einblick in die Umsetzung des Konzepts. „Ausbildung plus“ hautnah. Auszubildende des ersten Lehrjahres erprobten in der Lehrwerkstatt Metall, unter Aufsicht und Anleitung ihres Klassenlehrers Dirk Schneider, mögliche Werkstoffe für die Konstruktion des für die Landesgartenschau 2022 geplanten „Skywalks“. Hierfür wurden von den Schülern Zugversuche, von der Arbeitsplanung bis zur Fertigung der eigentlichen Proben, geplant, durchgeführt und im Anschluss ausgewertet.
Die Besucher zeigten sich begeistert und ließen über ihre Dolmetscherin mitteilen, wie sehr sie vor allem auch das Engagement und die eigenverantwortliche Arbeit der Azubis beeindruckte. Eine hieran anknüpfende Führung durch die Kfz-Werkstatt der BBS rundete diesen Eindruck ab.
Hatte der erste Teil des Besuchstages einen gewerblich-technischen Schwerpunkt, stand im zweiten Teil die kaufmännisch-gewerbliche Abteilung im Fokus. Die Gäste, jetzt begleitet von Studiendirektor Willemsen, trafen sich mit angehenden Industriekaufleuten des zweiten Ausbildungsjahres zum Informations- und Gedankenaustausch. Während sich die rumänischen Delegation bei den Schülerinnen und Schülern über deren ganz persönlichen Blick auf das duale Ausbildungssystem sowie eventuelle Defizite und Verbesserungsvorschläge aus Schülersicht informierte, zeigten sich die Azubis sehr interessiert an den Eigenheiten des rumänische Bildungssystem, vor allem an der Art und Weise wie berufliche Ausbildung dort organisiert ist.
„Es war ein sehr offener und interessierter Austausch“, so Willemsen, der sich nicht zuletzt über das Interesse und die Neugier „seiner“ Industriekaufleute freute. „Es ist immer gut, über den Tellerrand zu schauen“, so eine der Auszubildenden: „Man denkt ja irgendwie immer, es ist überall so organisiert wie bei uns. Aber das ist offensichtlich nicht so. Da wird einem noch einmal bewusst, wie gut das bei uns in Deutschland läuft.“
Seinen kulinarischen Höhepunkt fand der Besuchstag in einem köstlichen, von Schülerinnen und Schülern des Berufsvorbereitungsjahres zubereiteten und kredenzten Mittagessen.
Auf diese Weise konnte auch die hauswirtschaftliche Abteilung einen nicht unbedeutenden Beitrag zu einem rundherum gelungenen Tag beisteuern.

Bei einem abschließenden Feedback-Gespräch zeigten sich die Gäste nachhaltig beeindruckt von den an der BBS gemachten Erfahrungen. Neben den spannenden Einblicken in den Fachunterricht, waren es vor allem das wertschätzende Miteinander zwischen Schülern und Lehrern, sowie die Ausstattung und Lage der Schule, die zu gefallen wussten. Und an die Adresse der Schulleiterin gewandt, übersetzte die Dolmetscherin: „Sie können sich glücklich schätzen und stolz sein einer solchen Schule vorzustehen.“ Kontakis hörte es gerne und bedankte sich ihrerseits, bei den BBS Kollegen für ihr Engagement, und bei den rumänischen Gästen für ihren Besuch. Sie überreichte diesen eine BBS-Kaffeetasse mit der Aufschrift „mach mal Pause“ in rumänischer Sprache als Abschiedsgeschenk und verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die an der BBS gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse helfen mögen, die eigene bildungspolitische Agenda erfolgreich umzusetzen. Die Zukunft wird es weisen.

Michael Sauer-Beus für BBS Pressedienst

 

 

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titel broschuere 2019

3. Auflage, Februar 2019

 

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